Bilderfolge

Um Ihnen einen klaren Überblick über den Weg der Ausbildung des Reitpferdes zu geben - und um Ihnen ein noch besseres Verständnis zu ermöglichen,  habe ich eine Bilderfolge zusammengestellt mit erklärendem Text - vom Anreiten bis in höhere Klassen.


Die tiefe Dehnungshaltung ist der Anfang jeglicher Ausbildung.
Aus anatomischen und muskulären Gründen führt an ihr kein Weg vorbei. 

Nur aus dieser tiefen Dehnungshaltung  heben sich die Pferde allmählich selber an aufgrund eines schwungvollen Vorwärtsreitens und mit Hilfe der Lektionen.


... und solange muss man warten! Man darf die Pferde niemals mit der Hand anheben. Dann verlieren die Pferde ihre Zwanglosigkeit,
ihre zügelunabhängige Selbsthaltung und kommen nicht mehr konstant über den Rücken- und Halsbogen.



Hier hat sich das Pferd selber aufgerichtet - aufgrund weiterer Ausbildung in der NAM - und geht im horizontalen Gleichgewicht mit zwangloser Genickbiegung in zügelunabhängiger Selbsthaltung.
Der Reiter sitzt im richtigen Effektiven Leichten Sitz, der viel einfacher zu erlernen und zu reiten ist als der klassische Dressur-Sitz.
Und der sich für die Grundausbildung sehr viel mehr eignet als der Dressursitz.
    


Auch hier läßt das Pferd zwanglos aus der Schulter heraus, Kopf und Hals fallen und geht in einer tiefen Dehnungshaltung
- wobei es mit raumgreifenden Bewegungen über den Rücken- und Halsbogen schwingt.         
Nur aus
dieser Haltung heraus entsteht bei weiterer Gymnastizierung ein selbstständiges Anheben von Kopf und Hals mit einer zwanglosen Genickbiegung - bei losem Zügel.


Das ist auf diesem Bild sehr schön zu sehen.

Hier hat sich das Pferd selber angehoben bis in das horizontale Gleichgewicht. Es trägt sich zügelunabhängig selber und geht zwanglos durchs Genick.

 
Korrektes Schulterherein mit 4 Hufspuren - so wie die alten Meister es ritten - nicht nur ein Schultervor, wie es leider heute meistens nur geritten wird (auf diese Weise hat es keine versammelnde Wirkung).
Der Reiter sitzt mit dem Gewicht bzw. seinem Schwerpunkt nach außen, da auch das Pferd sich mit seinem eigenen Schwerpunkt und seinem Gewicht nach außen bewegt.  
      


Ein Galopp im Effektiven Leichten Sitz. Man sieht in der Phase der freien Schwebe sehr schön, wie sich das Pferd rund macht und mit weit nach vorne gezogenen Hinterbeinen "durch die Luft" springt.


In der Naturgerechten Ausbildungs-Methode wird aus dem Sitz heraus gewendet, so dass man den inneren Zügel zum Wenden nicht benötigt. Es genügt vollständig, wenn das Pferd in die Wendung hineinsieht.

Niemals wird das Pferd mit dem inneren Zügel in eine Wendung oder Biegung hineingezogen. Das nimmt ihm jede Möglichkeit sich für eine Wendung korrekt zu biegen.
(Damit ist jede Wendung gleich welcher Art nur eine Richtungsänderung und keine gymnastizierende Übung.)


Auch das Rückwärtsrichten erfolgt nur aus dem Sitz heraus - ohne jedes Ziehen am Zügel. Nur so kann der gymnastische Sinn dieser so wichtigen Lektion erfüllt werden, nämlich die Gewichtsaufnahme durch die Hinterhand, was für eine korrekte Versammlung
unbedingt notwendig ist.


Wird das Rückwärtsrichten so geritten, kann das Pferd sofort wieder aus dem Rückwärts in das Vorwärts gehen. Hieraus ist dann mit Leichtigkeit schon in einem frühen Stadium der Ausbildung die
"Schaukel" zu entwickeln, welche die Pferde sehr durchlässig macht.


Da es sich bei diesem Pferd nicht um einen Andalusier handelt, sondern um ein dressurmäßig eher untalentiertes Springpferd, üben wir das Anheben der Vorderbeine. 


Wir haben es sogar bis zur Pesade geschafft, wofür die Voraussetzung eine korrekte Piaffe ist.


Bei der Piaffe ist das Pferd mehr gesetzt und aufgerichtet. Der Reiter neigt den Oberkörper etwas nach vorne, um bei der stärkeren Versammlung Rücken und Hinterhand zunächst noch etwas zu entlasten. Das Vorderbein muß noch mehr angehoben sein.
    


Der Reiter sitzt korrekt, locker und gut ausbalanciert im Gleichgewicht. Das Pferd hat eine schöne zügel-unabhängige Selbsthaltung und Genickbiegung - und schwingt dabei mit energischen und raumgreifenden Bewegungen über den Rücken- und Halsbogen. 
     


Der Reiter sitzt im korrekten klassischen Dressur-Sitz mit langem Oberschenkel und tief liegendem Knie. Wegen der Versammlung des Pferdes liegt der Unterschenkel des Reiters etwas weiter zurück.
Das Pferd geht versammelt, mit kürzeren, dafür aber erhabeneren Bewegungen.


Das Pferd zeigt einen optimalen Spanischen Schritt, der eine klassische Lektion ist und einer vermehrten Schulterfreiheit dient.
Nur der äußere Zügel steht an, der innere hängt durch, weil auch hierbei das Pferd nicht "stramm am Band" geht. Es hebt von sich aus Kopf und Hals sehr hoch, weil es anders sonst nicht die notwendige Schulterfreiheit hätte.
     


Das Pferd geht ein korrektes Travers, mit hereingestellter Hinterhand. Das äußere Hinterbein tritt vor und über das innere. Die Vorhand geht auf dem ersten Hufschlag. Das Travers muss aus einem
richtigen Schulterherein hervorgehen.



Das Pferd bewegt sich in sogenannter "Anlehnung", mit schöner Aufrichtung und zwangloser Genickbiegung. Dabei steht hier nur der äußere Zügel leicht an - der innere hängt deutlich durch, weil er für eine korrekte "Anlehnung" und zwanglose Genickbiegung nicht benötigt wird.



Eine ganze Parade, bei der das Pferd leicht in der Hand bleibt und mit seinen geschlossenen Hinterbeinen im Hüftlot steht - also unter dem Gewicht. Da in der Naturgerechten Ausbildungs-Methode die Paraden nur mit dem Sitz gegeben werden, sind die Pferde sehr durchlässig - und zeigen schon früh in der Ausbildung eine echte Hankenbeuge.



Eine sehr schöne Pesade - die Vollendung der Versammlung bzw. der Hankenbeuge. Für diese Lektion ist eine korrekte Piaffe die Voraussetzung.
Die Vorderbeine dürften noch etwas mehr geschlossen sein.

Es ist darauf hinzuweisen, dass:

das Pferd auf jedem Bild eine unbedingte

  • Losgelassenheit, Lockerheit und Zufriedenheit zeigt,
  • konstant über den Rücken-und Halsbogen geht mit
  • zwangloser Genickbiegung und
  • zügelunabhängiger Selbsthaltung
  • sowie raumgreifenden und schwungvollen Bewegungen.

Da es sich hier nicht um ein talentiertes Dressur-Pferd handelt, sondern um ein mittelmäßiges kleines Springpferd mit etlichen Mängeln im Interieur und Exterieur zeigt sich, dass man im System der Naturgerechten Ausbildungs-Methode auch ein dressurmäßig eher untalentiertes, schwieriges Pferd nicht nur unbedingt rittig machen kann, sondern ihm auch Lektionen der Hohen Schule beibringen kann.


Viele Reiter sind zwar sehr motiviert, es fehlt ihnen aber ein grundlegendes Wissen über die körperlichen und psychischen Zusammenhänge beim Pferd. Und aufgrund dieser Unwissenheit entstehen viele Fehler in der Ausbildung und beim Reiten, die immer auf Kosten des Pferdes gehen - und einen dauerhaften Erfolg verhindern.

Diese Ausbildungs-Methode hat nicht nur die Lösungen für die aktuellen Probleme, sondern der Reiter ist auch nie festgefahren.

Das Geniale und Vollständige dieser Ausbildungs-Methode zeigt sich immer dann, wenn der Reiter sie konsequent umsetzt.


Der Nutzen und die Notwendigkeit einer

Sache machen sie uns wertvoll, egal wie

wir sie bennen.


Viele Reiter wollen jedoch in ihrer

Unwissenheit verharren, weil ihnen

diese vertraut und bequem ist.

   

"Man kann die Wahrheit nicht ins Feuer werfen,
sie ist das Feuer."

Dürrenmatt


 

Pferdewirtschaftsmeisterin Z+H, FN

Bereiterin FN